Samstag, August 26, 2006

 

regentropfen

es begann alles mit dem satz „du papi, bei mir regnet es ins bett“. ich dachte, komisch aus dem alter ist er doch raus. bei einem jungen im alter von 6 Jahren müssten durchnässte bett geschichte sein. doch als ich am bett unseres jüngsten stand, traute ich meinen augen nicht. da stand der kleine sky in seinem bett und streckte sein fahrradhelm gegen die decke,um die tropfen die stetig durch die holzdecke fielen aufzufangen. giuli, unsere 5. klässlerin hatte auch gleich eine passende erklärung. das sei ganz normal — in einer tropfsteinhöhle, wenn der sky seinen helm nicht darunter halten würde, könnte man sehen wie am boden ein stalagmit wachsen würde.

der freitag begann mit einem besuch des spenglermeisters beni. auf dem dach stehend erklärte er mir, dass es nicht gut aussehe. das eine grössere reparatur nötig sei, und wir keine zeit zu verlieren haben. schnee liege schon auf dem piz ela und das im august. als er seine diagnose abgeschlossen hatte, und ich unseren patient blechdach schon bei alteisenhändler auf dem seziertisch sah, hörte ich nur noch weit weg das wort offerte. aber bitte eine, die wir nicht gleich in den ofen schmeissen müssen.

am mittagstisch fragte giuli, was nun mit dem regen in sky‘s zimmer sei. ich antworte, dass die reparatur seine zeit brauche und wohl sehr viel gelt kosten würde. giuli‘s pragmatische antwort lies hoffen. „sie würde gerne mit sky das zimmer tauschen, so dass der kleine bruder nicht in einem nassen bett schlafen müsse“ und mit ihrer akademischer art weiter „es sei ja gemeinhin bekannt, dass nasse betten bei jungs psychologische langzeitschäden auslösen können“. nach einer gekonnt eingebrachten denkpause fügte unsere mittlere hinzu, „sie würde in der schule das gebiet um den vermeintlichen tropfstein als erweiterung zum naturschutzgebiet ela parc vorschlagen“. sie hatte auch eine elterngerechte begründung. sie versprach tagsüber freiwillig brav im tropfsteinzimmer zu bleiben, schlicht anstelle zur schule zu gehen. dies, um zu beobachten wie der stalagmit wachsen würde. dies würde sich sicher gut auf ihre geographiearbeit und dadurch auf ihren notendurchschnitt auswirken. ich brauchte gar nicht weiter auf das thema einzugehen, denn unser jüngster hatte schon lauthals sein veto eingelegt und darauf bestanden in seinem zimmer bleiben zu dürfen. unter einer bedingung, er hätte gerne das tolle segelschiff, dass es bei lego gibt.

etwas positives hat die Idee von unserer primarschülerin vielleicht doch, ich könnte mich in chur erkundigen ob wir aus dem piz ela parc-topf eine subvention zur erhaltung schützenswerter naturwunder beziehen könnten. die reparatur wäre somit finanziert.

Comments: Kommentar veröffentlichen



<< Home

This page is powered by Blogger. Isn't yours?