Donnerstag, August 03, 2006
mocca
wir sind zum essen bei freunden eingeladen. im alt ehrwürdigen kurhaus. beim betreten der küche der ferienwohnung, schwingt nicht nur die nostalgie des jugendstilgebäudes mit, sondern auch ein hauch von studentenwohnung. wie damals vor 20 jahren, scheint die küche ein puzzle von möbelstücken und küchengeräten aus allen epochen der kochkunst zu sein. die original genuesische pasta schmeckt hervorragnd und der wein ebenso. unsere kinder wurden schon lange von den unzähligen gängen des kurhauses verschluckt, wie harry potter auf askabar, als unsere gastgeberin den original neapolitanischen mocca zubereitete. als der jüngste erfinder, seit manfred von ardenne, beim vorbei rennen an der küche durch das gurgeln des expressokochers jäh gebremst wurde, waren für einen kurzen augenblick alle geister askabars in die tiefen keller des kurhauses verbannt. „was ist das“ war seine erstaunte frage. „einen expressokocher“ erwiderte unser gastgeber. „und was macht das“ mit der typischen italienischen ruhe des kaffeetrinkens antwortete unser gastgaber „einen kaffee oder besser, einen mocca“. „so, so“ war die knappe antwort unseres jüngsten. mit gebührendem abstand schlich er um den kochherd um den expressokocher genauer zu studieren. unsere gastgeberin hob dabei leicht den deckel an, um zu zeigen wie der kaffee oben aus dem rohr sprudelt. „woher kommt der kaffee“ war seine kecke frage. „wir haben vorher unten wasser hineingetan. wenn das wasser nun kocht, wird es wegen des dampfes durch den siebeinsatz mit dem kaffeepulver nach oben gedrückt um anschliessend durch das rohr in den expressokocher zu sprudeln“ erläutert unsere gastgeberin geduldig. „ahaaa“ war sky’s kurz antwort. „papi kannst du mir das morgen nochmals erklären. Ich muss wieder spielen gehen“ war darauf hin seine kurzes statement. wie gut, dass ich alter knabe kinder habe, so bin ich immer wieder gezwungen die welt von neuem zu entdecken um zu erklären. jetzt brauche ich einen starken mocca.
# posted by ditti brook @ 10:16 AM 
